4 Tage Ötztaltrek – Spektakuläre Hüttentour mit Hund
Fantastische Gipfelerlebnisse hielt diese hochalpine Trekkingtour für uns bereit. Eine atemberaubende und vielfältige Gebirgswelt erwartete uns oberhalb der Baumgrenze. Diese viertägige Hüttentour stellte uns manchmal auch vor technische Herausforderungen, die es mit Hund zu meistern gab. Sei es steile Scharten mit Eisentritten und Seilversicherungen, der Abstieg über die schwindelerregende Himmelsleiter oder Kletterpartien über Blockwerk. Es gab auf jeder Etappe den Einen oder anderen kniffligen Abschnitt zu bewältigen.
Hoch über dem Ötztal in der mächtigen Berglandschaft der Stubaier Alpen
19. – 22. Juli 2024
4 Tage – 48,8 km – 3340 hm
- 1. Tag : Sölden 1368 m – Hochstubai Hütte 3173 m
- 7,5 km – 1197 hm – 4,75 h
- 2. Tag : Hochstubai Hütte 3173 m – Hildesheimer Hütte 2899 m
- 10,9 km – 696 hm – 9 h
- 3. Tag : Hildesheimer Hütte 2899 m – Gasthaus Hochfirst 1715 m
- 16 km – 516 hm – 8,15 h
- 4. Tag : Gasthaus Hochfirst 1715 m – Obergurgl 1790 m
- 14,7 km – 932 hm – 7 h
Ausgangspunkt war der Parkplatz in Obergurgl an der Liftstation der Hochgurglbahn. Dort gab es einen großen Parkplatz, an dem wir unser Fahrzeug für die kommenden 4 Tage parkten.
Direkt an der Liftstation befand sich die Bushaltestelle. Von hier aus brachte uns der Bus in 20 Minuten bis nach Sölden.


4 Tage Abenteuer
1. Tag
Sölden 1368 m – Hochstubai Hütte 3173 m
7,5 km – 1197 hm – 4,75 h

In Sölden am Busbahnhof nahmen wir den Wanderbus ( kleiner Bus )bis zur Kleblealm ( 1983 m ). Am Besten das Busticket schon vorher online kaufen, dann ist es um einiges günstiger.
Startklar und voll bepackt starteten wir bei doch sehr warmen Temperaturen direkt hinter der Alm. Der Weg führte uns auf einfachem Wanderweg hinauf bis über die Baumgrenze.





Eine kleine Pause legten wir am Laubkarsee 2681 m ein, genossen die herrliche Aussicht, und gönnten Amy ein kleines Bad.



Lange konnten wir uns hier nicht aufhalten, da wir noch ein anstrengendes Stück vor uns hatten. Außerdem zogen sich langsam dicke Wolken zusammen, da wollten wir doch vorher auf der Hütte einkehren.


Der Weg erforderte uns doch Einiges ab. Das Gelände wurde schwierig und im blockigen Gelände doch anspruchsvoll und anstrengend. Mittlerweile befanden wir uns schon in einer Höhe von ungefähr 3000 Meter.




Von Weitem konnten wir die Hochstubai Hütte schon erkennen. Im Hintergrund hörten wir schon das Grollen eines Gewitters und gaben etwas Gas, um nicht auch noch nass zu werden.


Die letzten 300 Höhenmeter waren sehr steil und das Gelände schwierig. als wir jedoch bei den ersten Regentropfen auf der Wildkarspitze standen, war die Anstrengung schnell vergessen. Die Hochstubai Hütte thront auf dieser Höhe in fantastischer Bergwelt und eröffnete uns den Blick bis zu den Dolomiten.



Wir hatten ein gemütliches Lager in einem 4-Bett Zimmer mit unserer Amy, mit fantastischem Blick über die Bergwelt.

Im Tal bei warmen 27 Grad gestartet, hatten wir auf der Hütte in der Nacht nur noch 1° und Graupelschauer in der Nacht.
2. Tag
Hochstubai Hütte 3173 – Hildesheimer Hütte 2899 m
10,9 km – 696 hm – 9 h
Nach einer doch etwas kalten Nacht, einem sehr guten Frühstück, machten wir uns gut gestärkt bei leichtem Nieselregen, auf den Weg. Unsere kleine Gruppe hatte sich um 2 Personen vergrößert. Mit uns waren nun auch Anne und Angie unterwegs. Zwei super nette Mädels, die mit uns den ganzen Weg bis zur Hildesheimer Hütte wanderten. Eine lange und anstrengende Tagestour lag vor uns.
Unsere erste Herausforderung lag direkt hinter der Hütte “ die Himmelsleiter „. Bei Nieselregen waren wir gut eingepackt in Regenkleidung. Mit viel Respekt stiegen wir Stufe für Stufe die neu angelegte, steile Felswand in luftiger Höhe hinunter. Mit guter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit eigentlich kein Problem. Langsam und vorsichtig stiegen wir hinab. Die Himmelsleiter ist am Anfang meistens mit Seilsicherungen versichert.





Der Abstieg ging weiter über großes Blockwerk. Anstrengend, da die Steine nass und rutschig waren. Es galt immer vorsichtig zu gehen.


Unser erstes Zwischenziel schimmerte uns trotz mäßigem Wetter schon entgegen. Der herrlich gelegene Seekarte ( 2655 m ).
Vorher mussten wir jedoch noch einige Schneefelder überqueren, die mit Seilversicherungen gesichert waren. Trotzdem eine wackelige und spannende Angelegenheit.






Je näher wir dem See kamen, desto besser wurde das Wetter. Somit konnten wir an der Biwakhütte schon unserer Regenkleidung ausziehen und eine kleine Pause einlegen.




Unser Weg verlief nun eher flach auf angenehmen Wanderwegen, entlang auf leichter Höhe. Mit Blick auf das Windachtal überquerten wir den Warenbach bei mittlerweile sonnigen Abschnitten.

Nach diesem angenehmen Abschnitt, lag ein steiler Aufstieg vor uns, den es mit viel Energie zu meistern gab. Kurz bevor wir diesen Anstieg geschafft hatten, mussten wir noch einen kurzen versicherten Steig hinaufkraxeln. Dabei mussten wir auch manchmal die Hände zur Hilfe nehmen.



Ein weiteres Stück mussten wir noch hochsteigen, bevor wir über die Felskuppe auf das Gletscherskigebiet blicken konnten.


Von diesem Blick über die Felskuppe waren wir überwältigt. Der Gletscher lag uns zu Füßen und ließ uns einige Minuten innerhalten und den Anblick genießen.





Über wegloses, teilweise rutschiges Geröll mussten wir nun steil hinab steigen. Nicht immer leicht und ohne Wegmarkierung auch nicht leicht zu finden. Anschließend überquerten wir den Gletscher ohne Probleme. Durch den Slkibetrieb ist dieser verdichtet und auch spaltenfrei. Auf der linken Seite waren wieder Markierungen zu erkennen, die uns zur Liftstation führten.


An der Liftstation mussten wir rechts den steilen Schneehang bis zur Jochdohle ( 3135 m ) hinauf. Anstrengend, jedoch verwöhnte uns mittlerweile die Sonne und brachte uns ganz schön ins Schwitzen.


Wir überquerten die Jochdohle und stiegen auf der anderen Seite des Gletschers wieder über Schneefelder hinab Richtung Hildesheimer Hütte.



Der weitere Abstieg ging über felsiges Gelände über einen herrlichen Gratweg mit einer fantastischen Aussicht auf die Hildesheimer Hütte.




Ein kurzer steiler Steig musste noch bis zur Hildesheimer Hütte hinab gestiegen werden. Die Seilversicherungen erleichterten den Abstieg. ein unbeschreibliches Panorama und mega schöne Aussicht.





Nach tatsächlich 9 Stunden, natürlich mit Fotopausen, kamen wir an der Hildesheimer Hütte an. Wir hatten unser Nachtlager im Winterraum ganz für uns alleine. Für uns eine wirklich super tolle Übernachtung mit gigantischer Lage direkt am Abgrund.






Belohnung muss sein
3. Tag
Hildesheimer Hütte 2899 m – Gasthaus Hochfirst 1715 m
16 km – 516 hm – 8,15 h

Früh am Morgen, bei strahlend blauem Himmel machte sich unsere kleine 5-er Gruppe ( inkl Amy )auf den Weg Richtung Siegerlandhütte. Für uns nur eine Zwischenstation, für Anne und Angie Endstation für diesen Tag.
Direkt an der Hildesheimer Hütte stiegen wir den kurzen, steilen Abstieg über Felsen und Schutt hinab in dieser rauen Hochgebirgslandschaft. Uns begleitete ein fantastischer Blick über die Stubaier Alpen mit herrlichen Bergseen.








Nachdem wir den Bach mit der Brücke überquert hatten, stieg der Weg wieder an. Zuerst moderat, dann wieder steil, bis wir am Gamspatzl ( 3018 m ) angekommen sind. Der Weg führte durch ein Meer von Steinmännchen. ein unwirklicher Anblick.


Hier oben trennten sich unsere Wege von Anne und Angie. Wir hatten wirklich mega Spaß zusammen und hatten den sehr netten Kontakt genossen.

Die Beiden genossen hier oben die Aussicht und wir machten uns direkt an den Abstieg. Steil und rutschig ging es hinunter, teilweise wieder über steile Schneefelder. Der Triebenkarsee leuchtete in unwirklichem Blau. Im Hintergrund konnten wir die Siegerlandhütte erkennen und war für uns nur eine Zwischenstation.





Ein kurzer Aufstieg zur Siegerlandhütte ( 2710 m ), die wie auf einem kleinen Hügel thronte. Unsrer Etappe ging jedoch weiter in Richtung Windachscharte. Der Weg führte direkt hinter der Siegerlandhütte über die Ebene. Der Steilhang der nun auf uns wartete bestand hauptsächlich aus Schutt und war tatsächlich nicht einfach zu besteigen.
Auch hier warteten wieder sehr steile Schneefelder auf uns, die wir mühsam am Hang entlang gingen.





Oben am Schuttberg angekommen mussten wir noch über große Blöcke steigen und kraxeln. Unsere Kondition und Kraft wurde auf die Probe gestellt. Endlich erreichten wir die Windachscharte ( 2862 m ). Die Belohnung war ein mega Panorama mit Blick auf den Schwarzsee. Auf dieser Seite wanderten wir auf guten Wegen am Schwarzsee ( 2505 m ) vorbei, entlang des Timmelsbach.


Vorbei an der Timmelsalm war der Weg einfach und nach kurzem Stück auf der Passstraße, errichten wir nach einem wahrhaften Mammutmarsch das Gasthaus Hochfirst.
Tag 4
Gasthaus Hochfirst 1715 m – Obergurgl 1790 m
14,7 km – 932 hm – 7 h
Nach einer erholsamen, ruhigen Nacht, einem riesigen Frühstück und herrlichem Sonnenschein, starteten wir direkt gegenüber dem Gasthaus Hochfirst Richtung Timmelsjoch.
Zu Beginn folgten wir dem Fernwanderweg E5 durch grüne Wiesen, entlang von rauschenden Bächen. Zeitweise wurden wir von einer Ziegenschar beobachtet. Und zwar ganz genau.





Der Aufstieg bis zum Timmelsjoch ( 2509 m ) war moderat und nicht steil.



Wir querten die Straße am Timmelsjoch, hielten uns links und stiegen anschließend ab, immer am Hang entlang, bis wir glücklich und zufrieden in Hochgurgl am Parkplatz wieder ankamen.
